7. Juni 2013 Am Puls der Erde

 

Sonne 21 Grad
163 km


Und wieder haben wir Glück und die Sonne lacht vom Himmel. Wie schön, denn bei den Gegenden, die wir heute erkunden wollen, spielen Farben sicherlich eine große Rolle. Und wer kann sie besser zu leuchten bringen als "Klärchen".
Also die Farben können wir hier gut zeigen und auch die Bilder geben sie deutlich wieder. Was wir in den Blog nicht einbauen können, ist der Geruch, der uns heute den ganzen Tag begleitet hat.
Wenn man nur noch einige Zentimeter zwischen sich und dem Erdinneren hat, dann riecht es nämlich durchgehend nach verfaulten Eiern.
Aber es ist ja auch kein Wunder. So viele Öffnungen wie Mutter Erde hier hat, kann nur der Duft der Unterwelt nach oben dringen.

Als erstes zog es uns in das Hochtemperaturgebiet "Hverir"
Dort tut sich regelrecht die Erde auf. Fumarole und Mud Pots verströmen ihnen betäubenden Duft und Rauchen wie Schornsteine.


Vor uns erhob sich ein gelblich brauner Bergrücken, der von Erosionsrillen zerfurcht ist. Im Gegensatz zur Umgebung wechseln seine Farben von grau und braun bis zu verschiedenen Gelbtönen. Und davor konnten wir auf abgesteckten Wegen ( alles andere wäre viel zu gefährlich, da die Erdkruste hier sehr dünn ist) zwischen dampfenden und zischenden Schlammpötten umherlaufen. Wir bestaunten die blubbernden Massen, die in manchen Löchern große Blasen werfen und sind immer wieder von den vielen Farben überwältigt. Der Besuch dieses Solfatarenfeldes war ein absolutes Highlight!


Danach hatten wir jedoch das dringende Bedürfnis, unseren Nasen wieder frischere Luft zuzuführen.
Also ging es auf zum Vulkankegel der Krafla. Dort wartete der mit 320 m Durchmesser große Krater auf uns. Irgendwie war dabei auch immer der Nervenkitzel im Hinterkopf, dass wir ja im aktivsten Vulkangebiet unterwegs sind und sich die Erde hier jederzeit auftun kann.
Aber wir hatten einen guten Hinweisgeber vor Augen. Da der Krater auf über 800 m war, war der sich am Grund des Kraters befindliche blaugrün schimmernde See noch gefroren. Wäre er getaut, hätten wir schnell das Weite gesucht :-)
Da er dazu aber keine Anstalten machte, konnten wir eine nette Wanderung am Kraterrand entlang machen.

Aber irgendwie waren wir dann doch ein bißchen erleichtert, zumindest wieder etwas Abstand zwischen uns und die "Krafla" zu bringen, denn da direkt in 3 km unter ihr die Magmakammern liegen, ist ein größerer Abstand vielleicht doch besser?

Also machten wir uns auf zu den "düsteren Burgen von Dimmuborgir".
Diese Lavaformationen sind vor rund 2000 Jahren entstanden, als ein großer Lavasee in Verbindung mit Wasser zerriss und an den Rändern des Dampfaustrittes erstarrte.
Entstanden sind div. Formen, die ganz anders als Lavafelder sind.

Nachdem wir bis jetzt schon so viel gelaufen sind, haben wir uns eine Entspannung verdient. Und was bietet sich da besser an, als ein Bad in einer Naturlagune. Im "Myvatn Nature Bath" erwartete uns ein türkisblauer Pool auf Lavaasche, der eine Temperatur von 36 - 41 Grad hatte. Beim eintauchen hatte man das Gefühl, dass die Haut geölt wurde. Und auch hier war der Schwefelgeruch wieder leicht vorhanden. Aber es war wirklich ein Erlebnis, dass man nicht alle Tage hat.


So entspannt konnten wir uns jetzt auf die Weiterfahrt machen.
Immer am See vorbei, der mal durch Lavafelder unterbrochen war, dann wieder sog. Pseudokrater zeigte
ging es weiter Richtung "Akureyri".

Und noch ein toller Anblick bot sich uns auf dieser Fahrt.
Der Wasserfall der Götter, der "Godafoss" lag direkt am Wegesrand. Er ist nicht nur super schön, sondern hat für die Isländer auch noch eine geschichtliche Bedeutung. Im Zuge der Christianisierung wurden um das Jahr 1000 herum alle heidnischen Götterbilder in die Fluten geworfen.
Wir haben einfach nur seinen Anblick genossen.

Wow, das war wirklich ein sehr ereignisreicher Tag.
Morgen werden wir es deutlich ruhiger angehen, damit der Kopf das alles verarbeitet bekommt.

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Das Leben wird nicht gemessen an

der Zahl der Atemzüge,

sondern an den Orten und Momenten,

die uns den Atem rauben.

Autor unbekannt

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Eine Reise ist wie ein Trunk

aus der Quelle des Lebens.

Friedrich Hebbel (1813-63)

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